Zimmer Angebote
030 26 483 0

Tourbericht relexa Spreespaziergang


(Tour ca. 9 Kilometer – Tagesstrecke)

Der Frühling hat in diesem Jahr lange genug auf sich warten lassen. Trübes Wetter, dunkle Wolken und jede Menge Regen bestimmten die bisherigen Frühlingsmonate. Doch ab heute wird alles anders. Endlich wieder Sonnenbrillenwetter statt Regenschirmklima. Heute hat der Sommer begonnen. Der Startschuss ist gefallen aus den Häusern zu kommen, sein Näschen rauszustrecken und die Natur zu genießen. Einen schönen Spaziergang, so viel hatte ich geplant, wollte ich heute erleben. Die Hauptstadt sehen, die Menschen erleben und so viel von dieser beeindruckenden Metropole aufsaugen, wie ich nur kann. Wenn man dann auch noch mit so einem Ausblick in den Tag starten darf, dann kann der Tag ja nur gut werden.

9:00 Uhr: relexa hotel Berlin – Anhalter Straße
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit einer wohlschmeckenden Tasse Kaffee, mache ich mich auf den Weg. Erst einmal, so entschied ich mich, soll es zum Potsdamer Platz gehen - davon habe ich schon einiges gehört. Die junge Dame an der Rezeption, welche ich nach dem Weg frage, sagt mir, dass dies kein Problem sei. Sie gibt mir einen Stadtplan und zeichnet den gerade einmal 800 Meter langen Weg auf. Ich müsse das relexa hotel Stuttgarter Hof Berlin nach links verlassen und sobald ich nach circa 200 Metern an der Stresemannstraße angekommen sei, müsse ich rechts abbiegen. Danach ginge es nur noch geradeaus und nach circa 700 Metern hätte ich das Ziel erreicht. 


9:10 Uhr: relexa hotel – Potsdamer Platz
Die Rezeptionistin behielt Recht. Nach circa 10 Minuten Fußmarsch war die Skyline vom Potsdamer Platz erreicht. Beeindruckend, diese Wolkenkratzer, die so mächtig in den Himmel ragen. Und was es hier alles zu erleben gibt - unglaublich. Ein, nein zwei Kinos, eine Aussichtsplattform mit dem schnellsten Fahrstuhl Europas, unzählige Kneipen, Bars und Restaurants, die Blue Man Group, das Lindenberg-Musical "Hinterm Horizont", das LEGOLAND, das Sony-Center und ein riesiges Einkaufszentrum. Schnell weg, bevor ich mein Urlaubsgeld gleich am ersten Tag ausgebe.
 


9:45 Uhr: Potsdamer Platz
Ich verlasse den Potsdamer Platz entlang der ehemaligen Berliner Mauer in Richtung Norden. Ein kleines Stück der innerdeutschen Grenze steht noch heute beispielhaft vor dem nördlichen Ausgang des Bahnhofs Potsdamer Platz. Unvorstellbar, dass hier einst eine Mauer gestanden haben soll, die nicht nur ein Volk, sondern auch Freunde und gar Familien voneinander trennte - bin ich froh in einem geeinten Deutschland und in Frieden aufgewachsen zu sein.
 


10:00 Uhr: Potsdamer Platz - Ebertstraße
Die Gedanken noch bei der Trennung des deutschen Volkes, folge ich der Ebertstraße weiter in Richtung Norden. Das Brandenburger Tor mit seiner Quadriga ist aus der Ferne schon zu sehen - da habe ich doch gleich ein neues Ziel zu welchem ich schreiten kann. Aber bevor ich das Brandenburger Tor, welches circa 800 Meter vom Potsdamer Platz entfernt liegt, erreichen kann, holt mich ein anderer Teil der deutschen Geschichte ein - Der Nationalsozialismus.


10:05 Uhr: Entlang der Ebertstraße
Vom Potsdamer Platz aus kommend, biegt die Hannah-Arendt-Straße nach 400 Metern in Richtung Osten von der Ebertstraße ab. An dieser Straßenecke liegt das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Der Entwurf stammt von Peter Eisenman, der das Holocaust-Mahnmal selbst als einen „Place of no meaning“ bezeichnet, also einen Ort ohne bestimmte Bedeutung. Und trotz dieser fehlenden direkten Deutungsmöglichkeit, die Eisenman anspricht, verfällt man in Nachdenklichkeit und erkennt die Bedeutung dieses monumentalen Mahnmals doch. Zwar kann man es nicht beschreiben, aber man kann es deutlich spüren. Ich erinnere mich zum Beispiel beim Betrachten der 2711 Stelen an die Worte meines alten Geschichtslehrers: "Nur wer die Geschichte kennt, kann die Zukunft ändern." Ich weiß zwar nicht, ob ich die Zukunft verändern kann, aber ich weiß, dass ich die gleichen Fehler nicht noch einmal machen möchte. Denn schließlich lachen Menschen aller Herrenländer in derselben Sprache - gleichgültiger ihrer Hautfarbe, Religion oder sexuellen Überzeugung.
 


10:40 Uhr: Holocaust-Mahnmal - Ebertstraße
Den Ort der Information, das 930 Quadratmeter große Museum, das sich dem Holocaust-Mahnmal anschließt und in der Cora-Berliner-Straße 1 liegt, besuche ich heute nicht. Stattdessen wechsle ich die Straßenseite und überquere die Ebertstraße in Richtung Tiergarten. Gegenüber der Hannah-Arendt-Straße bahnt sich ein Fußweg in den Park in Berlins Mitte.


10:45 Uhr: Denkmal der ermordeten Juden Europas - Eberstraße
Mein neues Ziel, welches an diesem Fußweg liegt, ist das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Ein Ort, den man in einer Stadt, wo sich im Jahr 2013 der Christopher Street Day zum 35. Mal jährt und wo der Bürgermeister mit Stolz sagt: "Ich bin schwul und das ist auch gut so!", in jeden Fall besucht haben sollte. Die Berliner Band "Die Ärzte" fasst dies treffend zusammen: "Manche Männer lieben Männer, manche Frauen eben Frauen – da gibt’s nix zu bedauern und nix zu staunen – das ist genau so normal wie Kaugummi kauen."


11:00 Uhr: Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika - Brandenburger Tor
Vom Denkmal der verfolgten Homosexuellen mache ich mich nun endlich zu meinem ursprünglichen Ziel, dem Brandenburger Tor, auf. Die Hälfte des Weges vom Potsdamer Platz aus bereits zurückgelegt, liegen nun nur noch 400 Meter vor mir. Die neu gebaute Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika lasse ich dabei nicht links, sondern rechts liegen.


11:05 Uhr: Brandenburger Tor
Vor dem Brandenburger Tor angekommen, bestaune ich das imposante Bauwerk. Ein nicht mehr ganz junger Mann spricht mich in meiner Bewunderung an: "Junger Mann, wat kiekstn so? Wenn du die Retourkutsche weiter so bekiekst, fällt se noch runter!". "Retourkutsche?", fragte ich mich. Aber bevor ich meinen Wissensdurst stillen konnte, war der alte Mann auch schon wieder verschwunden.

In meiner Neugierde geweckt, nahm ich mir meinen Reiseführer zur Hand und las, dass Berliner die Quadriga auf dem Brandenburger Tor auch Retourkutsche nennen würden. Aber warum?

Nachdem Napoleon 1806 Preußen besiegt hatte, ließ er die Quadriga nach Paris bringen um sie dort mit der übrigen Beutekunst auszustellen. Doch bevor es dazu kam, holten deutsche Truppen die noch in Kisten verpackte Friedensgöttin 1814 zurück nach Berlin. So entstand der Begriff der Retourkutsche, den Berliner noch heute verwenden. In diesem Zuge, so mein Reiseführer weiter, wurde aus der einstigen Friedensgöttin die Kriegsgöttin Viktoria und das Politikum um das Brandenburger Tor begann.

Das einzige erhaltene ehemalige Stadttor, das Brandenburger Tor, war schon immer ein politisches Zeichen in Berlin. Zunächst als Friedenssymbol vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. 1788 geplant, wurde aus der Friedensgöttin, die auf der Quadriga ritt, die Kriegsgöttin Viktoria. Indem man der Friedensgöttin den Lorbeerkranz nahm und ihr stattdessen ein Eisernes Kreuz mit dem preußischen Königsadler in die Hand legte, wurde aus dem Friedenssymbol ein Kriegsdenkmal.

Ein Kriegsdenkmal, welches im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört wurde. Von der Originalstatue der Quadriga blieb dabei beispielhaft nur ein Pferdekopf übrig, der heute im Märkischen Museum in Berlin zu sehen sei. Trotz diverser Auseinandersetzungen arbeiteten beide Teile Berlins, sowohl West, wie auch Ost bei der Wiederherstellung zusammen. Mit dem Bau der Berliner Mauer, am 13. August 1961, stand das Bauwerk jedoch inmitten des Sperrgebiets und das einst in der Mitte Berlins stehende Friedensmerkmal wurde zum unerreichbaren Bauwerk für Ost- und West-Berliner. Lediglich Grenzsoldaten und Staatsgäste der DDR konnten in der Folge das Brandenburger Tor aus der Nähe betrachten. Das Brandenburger Tor wurde somit endgültig zum Politikum und war ein deutliches Zeichen für die Teilung Deutschlands, Europas und der ganzen Welt.

Richard von Weizsäcker, Bundespräsident zu Zeiten des Kalten Krieges, sagte in diesem Zusammenhang: "Solange das Brandenburger Tor geschlossen ist, ist die Deutsch Frage offen." Und so forderte US-Präsident Ronald Reagan bei seinem Berlinbesuch, am 12. Juni 1987: "Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall!" - "Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer ein!" Und was zu diesem Zeitpunkt noch ein kühner Traum war, sollte bereits gut zwei Jahre später Realität werden. Eine Mauer, die laut Walter Ulbricht, Vorsitzender des Staatrates der DDR, niemand zu bauen beabsichtigt hatte, war endlich Vergangenheit - Berlin war wieder vereint.


11:30 Uhr: Brandenburger Tor – Raum der Stille
Wieder ein Stück schlauer, wollte ich mich in der Folge in Richtung Reichstagsgebäude - Sitz des deutschen Bundestages - aufmachen, den ich zuvor bereits gesehen hatte. Aber bevor ich das Brandenburger Tor erneut aus Richtung des Pariser Platzes durchschreiten sollte, las ich auf einem Plakat "Raum der Stille" im Brandenburger Tor". Ein Versprechen, welches ich kaum glauben konnte und welchem ich daher auf den Grund gehen wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es inmitten der hektischen und lebhaften Metropole Berlin wirklich einen Raum der Stille geben sollte, aber ich musste mich eines Besseren belehren lassen. Berlin ist eben immer für eine Überraschung gut.


11:45 Uhr: Deutscher Reichstag – Reichstagskuppe - Dachterrasse
Nun stehe ich vor dem Deutschen Reichstag – auf dem Platz der Republik! Es ist schon ein sehr imposantes Gebäude – so viel Geschichte – der ich jetzt so nah sein darf.

Der Bau wurde von dem Architekten Paul Wallot 1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance im Ortsteil Tiergarten (heute zum Bezirk Mitte gehörend) errichtet. Er beherbergte sowohl den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches als auch den Reichstag der Weimarer Republik. Durch den Reichstagsbrand von 1933 und durch Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, wurde das Gebäude in den 1960er Jahren in modernisierter Form wiederhergestellt und von 1991 bis 1999 noch einmal grundlegend umgestaltet. Die nachträglich konzipierte Kuppel hat sich zur vielbesuchten Attraktion und zu einem Wahrzeichen Berlins entwickelt. Angemeldete Besucher können das Gebäude durch das Westportal betreten. Nach einer Sicherheitskontrolle gelangen sie mit zwei Aufzügen zunächst auf das 24 Meter hoch gelegene begehbare Dach (im hinteren Bereich der Dachterrasse befindet sich das kleine Restaurant „Käfer“). Die dort aufgelagerte Kuppel misst 38 Meter im Durchmesser, hat eine Höhe von 23,5 Metern.

Dachterrasse und Besichtigung der Kuppel
Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes können kostenlos besichtigt werden. Eine Besichtigung ist jedoch nur mit vorheriger Anmeldung möglich, es können sich Einzelpersonen und Gruppen anmelden. Für eine bequeme Terminanfrage steht ein Online-Formular zur Verfügung, eine Anmeldung ist aber auch per Fax (030/227-36436) möglich. Bei der Anmeldung werden folgende Angaben benötigt: Name, Vorname und Geburtsdatum. Ohne korrekt und vollständig ausgefüllte Online-Formulare kann der Besucherdienst des Bundestages die Anfragen nicht bearbeiten.

Die Kuppel ist  täglich von 8.00 bis 24.00 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist um 22.00 Uhr.

Da ich den Kuppelbesuch reserviert habe, nehme ich mir die Zeit und steige hinauf. Die Sicherheitskontrollen passiere ich schnell – jedoch muss man daran denken, seinen gültigen Personalausweis mit sich zu führen.

Mit einem Lift geht es aufwärts – und oben angekommen hat man einen wundervollen Blick über ganz Berlin. Auch abends muss es hier oben wunderschön sein, wenn Berlin sein Lichtermeer über die Stadt legt. Ich trinke noch einen Kaffee, esse eine Kleinigkeit, und schaue den Menschen beim Flanieren zu. Gerade hier oben  trifft man alle Nationalitäten an – es ist einfach wunderbar.
 


12:45 Uhr: Bundeskanzleramt – Paul Löbe Haus
 Gestärkt mache ich mich weiter voran. Mein nächstes Ziel geht am Paul Löbe Haus (ein Funktionsgebäude des Deutschen Bundestages) und seinen Wasserspielen vorbei Richtung Bundeskanzleramt. Das Bundeskanzleramt in Berlin ist seit 2001 Sitz des gleichnamigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen des Umzugs der deutschen Bundesregierung von Bonn nach Berlin zog das Amt in den von Axel Schultes und Charlotte Frank geplanten Neubau. Es ist Teil der „Band des Bundes“ genannten Gebäudegruppe im Spreebogen, Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin. Nach dem ersten Spatenstich am 4. Februar 1997 und knapp vierjähriger Bauzeit konnte das Gebäude am 2. Mai 2001 vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder bezogen werden, wodurch der Regierungsumzug nach Berlin abgeschlossen wurde. Es ist schon ein sehr beeindruckendes Gebäude – und einmal im Jahr lädt die Bundeskanzlerin zum Tag der offenen Tür alle Bürger ein. Dann kann man sich eingehend das Gebäude auch mal von innen  zeigen lassen.

Heute ist aber nicht so ein Tag – und ich begnüge mich mit dem Anblick von außen – zumindest weiß ich jetzt ganz genau an welcher Stelle die Hauptstadtreporter immer  stehen, wenn ich abends die Nachrichten im Fernsehen schaue.


13:00 Uhr: Berliner Hauptbahnhof
Ich begebe mich nun Richtung Spreebogenpark über überquere die Brücke Richtung Hauptbahnhof. Auch hier erwartet mich wieder ein sehr imposantes Gebäude.

Der Berlin Hauptbahnhof ist der wichtigste Eisenbahnknoten Berlins und zugleich der größte Turmbahnhof Europas. Gemessen an den Reisendenzahlen liegt er nach den Hauptbahnhöfen von Hamburg, Frankfurt (Main) und München mit etwa 300.000 Fahrgästen pro Tag auf Platz vier der Bahnhöfe in Deutschland. Auf seinem Areal nördlich des Spreebogens standen bereits von 1868 bis 1951 der Lehrter Bahnhof und von 1882 bis 2002 der Lehrter Stadtbahnhof.

Das markante Gebäude wurde von dem Architekten Meinhard von Gerkan entworfen. Zusammen mit dem Bahnhof wurde am 28. Mai 2006 eine neue Nord-Süd-Eisenbahntrasse durch den Tunnel Nord-Süd-Fernbahn in Betrieb genommen, die durch das sogenannte „Pilzkonzept“ eine völlige Umstellung und Neuordnung des Schienenpersonenverkehrs in Berlin verwirklicht. Der Berliner Hauptbahnhof liegt im Wesentlichen im Ortsteil Moabit des Berliner Bezirks Mitte, am Nordrand des Regierungsviertels. Die beiden gleichartigen Haupteingangsportale führen im Norden auf den Europaplatz und an die Invalidenstraße sowie im Süden über den Washingtonplatz zur Spree. Der Hauptbahnhof wurde als erstes Bauwerk des zum Stadtentwicklungsgebiet erklärten Lehrter Stadtquartiers errichtet. Nach und nach entstehen dort nun weitere Gebäude, vorwiegend Hotels.

Im Hauptbahnhof kann man flanieren, shoppen und einfach das rege Treiben beobachten.

Mir wird es hier aber ein wenig zu hektisch – und ich gehe weiter. Gegenüber vom Hauptbahnhof gibt es einen wunderschönen Weg (Magnus-Hirschfeld-Ufer) – welcher genau an der Spree entlang führt.


13:15 Uhr: Magnus Hirschfeld Ufer – ZOLLPACKHOF – Haus der Kulturen der Welt
Hier ist es wunderschön – und man kann gar nicht glauben, dass man sich mitten in Berlin befindet. Es ist ruhig – und die Spree glänzt durch die Sonnenstrahlen. Ich gehe immer weiter geradeaus am Ufer entlang (Richtung Schloss Bellevue). Links von mir erstreckt sich auf der gegenüberliegenden Seite der Spree nochmals das Bundeskanzleramt von der Seitenansicht. Es ist schon beeindruckend.

TIPP: Rechts befindet sich der Biergarten ZOLLPACKHOF. Hier kann man gut und günstig essen sowie trinken – und gerade am Wochenende wird hier auch viel LIVE-Musik geboten. Gleich darauf sehe ich links ein Gebäude, welches fast wie eine Muschel aussieht. Dabei handelt es sich um das Haus der Kulturen – oder wie der Berliner sagt „die schwangere Auster“.

Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) ist ein Ausstellungsort in Berlin für die internationalen zeitgenössischen Künste und ein Forum für aktuelle Entwicklungen und Diskurse. Es präsentiert künstlerische Produktionen aus aller Welt unter besonderer Berücksichtigung nichteuropäischer Kulturen und Gesellschaften.

Ich folge dem Weg immer gerade aus – und über den Baumwipfeln kann ich schon eine goldene Statue sehen. Auch die blitzt und blinkt bei all den Sonnenstrahlen – die Kuppel der Siegessäule – auch liebevoll genannt „Goldelse“ von den Berlinern. Rechts von mir erstreckt sich nun wie eine Schlange ein Gebäude. Dabei handelt es sich um Dienstwohnungen der Bediensteten des Bundestages. So langsam endet das Magnus-Hirschfeld-Ufer auf dieser Seite und ich erreiche eine Brücke.


13:45 Uhr: Schloss Bellevue – Magnus Hirschfeld Ufer – Helgoländer Ufer
Ich gehe kurz über die Brücke und halte mich links. Geradewegs steuere ich nun auf das Schloss Bellevue zu.

Schloss Bellevue(wörtlich: Schönblick) im Berliner Ortsteil Tiergarten ist der erste Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten. Es liegt im Zentrum der deutschen Hauptstadt am Nordrand des großen Tiergartens direkt am Spreeufer. Das Schloss wurde im Auftrag des jüngsten Bruders von Friedrich II., Ferdinand von Preußen, nach Plänen von Michael Philipp Boumann von 1785 bis 1786 errichtet. So wurde das Schloss 1986/1987 renoviert und nach Plänen aus der Zeit vor der Zerstörung wiederhergestellt. Nachdem sich die technischen Pannen häuften, wurde in den Jahren 2004/2005 eine Sanierung und grundlegende Erneuerung der technischen Ausstattung durchgeführt. Die Repräsentationsräume zeigen sich auch nach dieser jüngsten Renovierung im Stil der 1980er Jahre, in denen eine behutsame Annäherung an alte Dekorationsformen mit teilweise neuen Materialien versucht wurde. Aus Denkmalschutzgründen werden zwei Salons mit  dunkel getäfeltem Interieur der 1950-er Jahre erhalten. Die früheren Wohnräume im Schloss Bellevue wurden inzwischen zu einem Bürotrakt für die Präsidentengattin umgebaut, sodass seither Präsidenten nicht mehr im Schloss wohnen können, sondern eine Dienstvilla in Berlin-Dahlem nutzen.

Es ist ein wunderschönes weißes Gebäude  - welches imposant – aber trotzdem nicht zu „protzig“ wirkt. Gerade in den Monaten Mai und Juni  wird es umsäumt von Kastanienbäumen und deren Kerzen. Ich mache ein paar Bilder und dann gehe ich wieder ein kleines Stück über die Brücke (Spreeweg) zurück – denn ich möchte das Magnus-Hirschfeld-Ufer weiter entlang laufen.

Dabei passiere ich einen kleinen Park und laufe weiter an der Spree entlang. Nun gelange ich auf das Helgoländer Ufer. Es ist eine wunderschöne Straße – der man größere Beachtung schenken sollte. Denn in dieser Straße sowie auf der gegenüberliegenden Seite von der Spree auf Helgoländer Ufer – stehen die ältesten Altbauten von Berlin – die nicht im zweiten Weltkrieg zerbombt wurden.

Ich erreiche abermals eine kleine Straße – welche ich geradeaus passiere.

Links von mir liegt sogleich ein kleines Restaurantschiff PATIO. Wundervoll idyllisch gelegen – und ich überlege mir hier kurz eine Rast zu machen. Alternativ bietet sich auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Café Buchwald an. Hier bekommt man den besten Baumkuchen der Stadt – zudem war dieses Café schon zu Kaisers Zeiten Hoflieferant. Hier ist immer was los – und es ist keine Seltenheit, dass man gerade am Wochenende in einer Schlange steht die bis zur Straße führt – nur um sich ein Stück Kuchen zu kaufen. Im Inneren hat man das Gefühl die Zeit sei stehen geblieben. Ich liebe sofort diese Atmosphäre und kehre kurz ein.


14:45 Uhr: Straße der Erinnerung – Bundesministerium des Innern (BMI)
Nun soll es weiter gehen – ich möchte noch einige Dinge erleben. Ich gehe wieder zurück zum Restaurantschiff und laufe den schmalen Weg an einem Spielplatz vorbei. Dabei passiere ich die Straße der Erinnerung.

Die Straße der Erinnerung ist ein öffentlich zugängliches Denkmal im Spree-Bogen im Berliner Ortsteil Moabit. Es besteht aus mehreren Skulpturen, mit denen die Ernst Freiberger-Stiftung Persönlichkeiten ehrt, die vorrangig in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts „Außergewöhnliches geleistet und in schwierigsten Zeiten vorbildliche Haltung bewiesen haben“.

Es ist hier wunderschön – und auch ein Stück von der Berliner Mauer wurde hier aufgebaut.

Direkt danach schließt sich das Bundesministerium des Innern an. Das Bundesministerium des Innern (BMI), auch Bundesinnenministerium, ist ein Bundesministerium der Bundesrepublik Deutschland. Es hat seinen Hauptsitz im Ortsteil Moabit des Bezirks Mitte von Berlin. Der Zweitsitz befindet sich im Bonner Stadtbezirk Castell. Leiter der Behörde ist von Amts wegen der Bundesminister des Innern, der als Bundesminister Mitglied der Bundesregierung ist. Das gesamte Gebäude glitzert und ist wie eine U-Form gebaut in welcher mittig ein e große Marmorkugel ihr Wasserspiel spielt.

Ich laufe weiter und entdecke links an der Spree die Yacht AIDA – ein wundervolles Schiff.


15:15 Uhr: Lessingbrücke – Stromstraße – GRIPS Theater – Berliner Teehaus
Nach einem kurzen Fußmarsch erreiche ich die nächste Brücke (Lessingbrücke/Stromstraße). Hier steige ich kurz die Treppen hinauf und halte mich links. Die Lessingstraße endet an einer Kreuzung (Altonaer Straße). Hier halte ich mich ebenfalls links – und befinde mich nun auf der Altonaer Straße. Ich laufe am GRIPS Theater entlang und nach ca. 400 Metern erstreckt sich auf meiner linken Seite ein Park. Es ist der erste Teil (englischer Garten) vom großen Berliner Tiergarten. Da es ein wenig sonnig ist und ich gern nun den Schatten suchen möchte, gehe ich hinein. Inmitten des Parks liegt ein kleines weißes Haus umringt von einem See – es ist das Berliner Teehaus. Ich entscheide mich spontan hier Rast zu machen um meine nächsten Schritte zu planen und dem Treiben ein wenig zu lauschen.
 


16:00 Uhr: Altonaer Straße - Siegessäule
Ich gehe durch den Park wieder zurück auf die Altonaer Straße und laufe nun direkt auf die Siegessäule zu. Gerade in den späteren Nachmittagsstunden ist das Licht sehr schmeichelhaft – und man könnte meinen, dass die goldene Statue anfängt ein wenig zu tanzen.

Die Siegessäule auf dem Großen Stern inmitten des Großen Tiergartens in Berlin wurde von 1864 bis 1873 als Nationaldenkmal der Einigungskriege nach einem Entwurf von Heinrich Strack erbaut. Sie steht unter Denkmalschutz. Anlass zur Erbauung einer Siegessäule war der Sieg Preußens im Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Innerhalb weniger Jahre kamen zwei weitere siegreiche Kriege hinzu, der Deutsche Krieg 1866 gegen Österreich sowie der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871. An diese drei Siege wurde durch ihre ursprünglich drei Segmente und die krönende Bronzeskulptur der Viktoria erinnert. Eingeweiht wurde die Siegessäule zur Feier des Sedantages 02. September 1873, dem dritten Jahrestag der siegreichen Schlacht bei Sedan. Die Säule wurde 1938/1939 vom Königsplatz auf ihren heutigen Standort, den Großen Stern, versetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wünschte Frankreich ihre Sprengung, allerdings stimmten die anderen Alliierten nicht zu.

Im Inneren führt eine Wendeltreppe mit 285 Stufen zur 50,66 Meter hoch gelegenen Aussichtsplattform. Von dort aus hat man einen guten Ausblick über den Großen Tiergarten, den Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor und das umliegende Stadtgebiet. Die Gesamthöhe der Siegessäule einschließlich der Statue beträgt 66,89 Meter. Die Wiese um die Siegessäule befindet sich 34 Meter über dem Meeresspiegel.


16:30 Uhr: Siegessäule – Straße des 17. Juni – sowjetisches Ehrenmal Tiergarten - Brandenburger Tor
So langsam geht es wieder zurück Richtung Hotel – aber bis dahin kann ich noch einiges entdecken. Ich laufe entlang der Straße des 17. Juni. Da ich es lieber ruhig mag – entscheide ich mich den Weg im Park parallel zum Fußgängerweg an der Straße zu nehmen. Hier ist es schattig – und ruhig. Die Bäume  dämpfen die Geräusche von dieser doch stark befahrenen Straße. Es ist wunderschön hier und ich merke mal wieder – dass ich Berlin wirklich unterschätzt habe. Selten habe ich eine Stadt erlebt – die so grün, imposant, interessant und ruhig und dennoch aufregend (wenn ich es wünsche) ist.

Kurz vor dem Brandenburger Tor erstreckt sich auf der linken Seite das sowjetische Ehrendenkmal.

Das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten befindet sich im Großen Tiergarten im Berliner Ortsteil Tiergarten (Bezirk Mitte) an der Straße des 17. Juni. Die Anlage wurde 1945 errichtet, um die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Roten Armee zu ehren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden von der Roten Armee im Stadtgebiet von Berlin drei sowjetische Ehrenmale angelegt. Sie sollten an die getöteten Rotarmisten erinnern, insbesondere an die etwa 80.000 Soldaten, die bei der Schlacht um Berlin gefallen waren. Diese Ehrenmäler sind nicht nur Denkmale an den Sieg, sondern gleichzeitig auch Soldatenfriedhöfe und somit sowjetische Kriegsgräberstätten in Deutschland. Das zentrale Ehrenmal ist die Anlage im Treptower Park. Daneben entstand das Ehrenmal in der Schönholzer Heide (Pankow, Schönholzer Heide) und das Ehrenmal im Großen Tiergarten.


16:50 Uhr: Brandenburger Tor - Pariser Platz – Unter den Linden
Das Brandenburger Tor ist erneut erreicht. Ich habe mich bewusst entschieden, diesen Weg zu gehen – da ich es unbedingt nochmals sehen wollte. Alternativ hätte ich auch den Weg durch den großen Tiergarten (Ahornsteig) nehmen können, da dieser direkt zum Potsdamer Platz und damit auch wieder zum Hotel führt.

Aber nun bin ich nochmals hier – und ich möchte es einfach nur genießen. Zum Abschluss des Tages gönne ich mir daher auf der Seite vom Pariser Platz mit Blick auf das altehrwürdige Hotel Adlon eine Pause und nehme einen kleinen Snack „unter den Linden“ ein. Hier ist immer was los. Junge Künstler, Musiker, Schausteller und auch Kutschen kann man hier sehen.


17:30 Uhr: Pariser Platz – relexa hotel Berlin, Anhalter Straße
 Gut gelaunt und den Kopf voller neuer Eindrücke gehe ich durch das Brandenburger Tor erneut hindurch und lasse nochmals alles auf mich wirken. Über die Ebertstraße nehme ich dann wieder Kurs auf den Potsdamer Platz um dann nach einigen weiteren 100 Metern im relexa hotel in Berlin zu landen.


Ich habe heute viel gesehen – aber ich habe noch lange nicht genug von dieser Stadt. Ich ruhe mich nun kurz aus und werde mich dann in das Berliner Nachtleben stürzen.

Wir bitten Sie die mit einem * gekennzeichneten Felder auszufüllen. Vielen Dank!

Fragen Sie unverbindlich an:







Wir bitten Sie die mit einem * gekennzeichneten Felder auszufüllen. Vielen Dank!